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  Katla
 

Katla (Island)

 
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Katla
Katla
Mýrdalsjökull mit Katla
Mýrdalsjökull mit Katla

Die Katla (1450 m) ist einer der aktivsten Vulkane Islands überhaupt. Pro Jahrhundert bricht er durchschnittlich zweimal aus.

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Lage und Gestalt des Vulkans [Bearbeiten]

Der Zentralvulkan befindet sich am westlichen Rand der östlichen der beiden isländischen Vulkanzonen, oberhalb einer Kreuzung der linearen Bruchzone und eines steilen Einschnittes in der Erdkruste.

Die 200–700 m dicke Eisplatte des Gletschers Mýrdalsjökull bedeckt den Vulkan teilweise und füllt auch die große Caldera aus. Die Schlote werden ebenfalls vom Eis bedeckt. Die Caldera wurde hauptsächlich während der letzten Eiszeit geformt. Eine besonders imposante Eruption, die sog. „Sólheimar-Eruption“ fand um etwa 12.000 v.Chr. statt. Heute umfasst die Caldera ca. 80 km² bei 10 km Breite und 500-700 m Tiefe. Die Bergspitzen an ihrem Rand sind bis zu 1300 m hoch. Zwischen ihnen reichen Talgletscher bis hinunter in die Ebenen und Täler. Die bekanntesten von ihnen sind Entujökull im Nordwesten und Solheimajökull im Süden.

Die meisten Ausbrüche geschehen entlang einer 5 km langen Spalte, der Kötlugjá.

Das zur Katla gehörige Vulkansystem ist ca. 80 km lang und reicht von der Eldgjá bis zu den Westmännerinseln.

Ausbrüche [Bearbeiten]

Vor etwa 12.000 Jahren fand der gewaltigste Ausbruch der Katla unter dem Mýrdalsjökull statt und vermutlich bildete sich dabei sehr viel Asche. Lahare strömten über Mýrdal, was man an zahlreichen Haufen von vulkanischen Lockermaterialien erkennt. Diese Haufen von Lockermaterialien reichen weit nach Süden bis ins Meer, und sind damit Anzeichen einer der gewaltigsten Ausbrüche, der in Island überhaupt bekannt ist.

In historischer Zeit hat sich der Vulkan ebenfalls durch häufige Eruptionen bemerkbar gemacht. Diese sind aufgrund der Lage unter dem Gletscher sehr explosiv und neigen aus demselben Grund dazu, teilweise enorme Gletscherläufe (isländisch: Jökulhlaup) auszulösen.

Die Ausbrüche sind unterschiedlich gut belegt und erforschbar. Laut den Annalen war z. B. der Ausbruch von 1600 nicht mit viel Aschefall verbunden, aber mit einem großen Gletscherlauf, der etliche Bauernhöfe veröden ließ.

Im Jahre 1721 fand hingegen einer der größten explosiven Ausbrüche mit einem enormen Gletscherlauf statt. Der durch die Wellen verursachte Schaden betraf auch die Westmännerinseln.

Die letzte eindeutig belegbare Eruption fand 1918 stand und hatte einen großen Gletscherlauf zur Folge. Man schätzt die Menge der auf seinem Höhepunkt über den Sander hinunterströmenden Flüssigkeit (Wasser und Schlamm) auf ca. 200.000 m³/Sek (zum Vergleich: 175.000 m³/sek an der Amazonasmündung). Dabei sammelte sich Tauwasser unter dem Gletscher, dieser trieb auf, das Wasser durchbrach die vordere Eisbarriere und ergoss sich mit ungeheurer Wucht auf den Mýrdalssander. Die dabei mit transportierten bewegten Eisklötze waren bis zu 200 Meter lang und 18 Meter hoch.

Vermutet werden kleinere Eruptionen 1955 und in den letzten Jahren. In absehbarer Zeit rechnet man mit einem neuerlichen großen Ausbruch des Vulkans.

Ein Gutes haben die Ausbrüche allerdings auch: Die Strandlinie, die durch Meereserosion reduziert wurde, wird immer wieder durch die Gletscherläufe ausgeglichen, wenn nicht vorgeschoben.

Insgesamt ist der Vulkan seit der Landnahme Islands vor ca. 1100 Jahren etwa 20 Mal ausgebrochen.

Name [Bearbeiten]

Der Name des Vulkans lässt sich auf eine Volkssage zurückführen. Katla, eine für ihr bösartiges Temperament berüchtigte Arbeiterin in einem nahegelegenen Kloster, hätte sich an einem Hirtenjungen, der unerlaubterweise ihre gegen Müdigkeit wirkenden Wunderhosen benutzt hatte, gerächt, indem sie ihn tötete, auf den Berg hinauflief, darin verschwand und einen Gletscherlauf des Vulkans auslöste. Die ca. 5 km lange Ausbruchsspalte Kötlugjá oben auf den Gletscher ist ebenfalls nach ihr benannt.

 
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